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Thessaloniki International Documentary Festival

Einen Tag nach der Weltpremiere durfte ich auch schon zur nächsten Film-Premiere weiterreisen, und zwar in die Sonne von Thessaloniki. Dort erwartete mich ein mürrischer Fahrer am Flughafen und hat sich einen Spass daraus gemacht, mich in meiner Position als privilegierte und vom Staat geförderte Filmemacherin zu ärgern. Also sprachen wir über die griechische Staatskrise, die Inflation und die Austeritätspolitik. Dann hat er mich in einem 5-Sterne-Hotel abgesetzt, das mir vom Festival angeboten wurde. Ich konnte seinen Frust schon verstehen. 

Das Festivalgelände in Thessaloniki liegt auf einem Pier, der mitten ins Meer hinausragt. Einen schöneren Ort für Dokumentarfilme kann ich mir fast nicht vorstellen. Ich habe die mediterrane Luft eingeatmet, als wäre ich im Urlaub und wurde sehr warm vom Festival-Komitee empfangen. Es kam mir vor, als würden mich alle schon kennen. IMMORTALS – Ah! 

Auch in Thessaloniki war der Kinosaal prallvoll. Es scheint eine große Aufmerksamkeit für die Jugend im Irak und ihre Kämpfe zu geben. Ich war nicht mehr so nervös wie vor der Weltpremiere. Obwohl ich den Film alleine repräsentierte, wurden wir als Kollektiv von europäischen und irakischen Filmemacher:innen wahrgenommen, was mich unglaublich freute. 

Das griechische Publikum stellte vor allem politische Fragen. Fragen zur «Oktober Revolution», Drehen unter Zensur, Geschlechter- und Klassenverhältnisse. Ich hätte gerne Milo oder Khalili als Expert:innen für den irakischen Kontext dabeigehabt. Next time. Inshallah.