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HELDENGESCHICHTEN

Es war 2019. Das Jahr der Proteste. In Algerien, Libanon, Iran, Hong Kong, Chile und auch im Irak lehnte sich die Bevölkerung in «Grassroots»-Bewegungen gegen schlechte Lebensbedingungen und eine korrupte Elite mit ihrer Politik für Reiche auf. Im Irak kam es zu den grössten Protesten seit 2003. Selbst war ich im ruhigen Berlin, als die so genannte «Oktober Revolution» im Irak ihren Höhepunkt erreichte. Ich war schockiert, und gleichzeitig von den mutigen Aktivist:innen inspiriert. 

Die gewaltsame Repression durch die herrschende Eliten machte mich sprachlos. Mit Tränengas und scharfer Munition wurde auf die Demonstrierenden geschossen. Eine junge Generation, geboren nach 2003, aufgewachsen im und mit Krieg, hatte sich entschieden, ihr Heimatland mitzugestalten. Die Forderungen nach mehr Jobs und Infrastruktur schlug angesichts der starken Repression in die Maximalforderung um, das gesamte politische System zu stürzen, das nach der US-Invasion errichtet wurde. Die Proteste richteten sich gegen Korruption, Konfessionalismus in der Politik, gegen Geschlechtertrennung und gegen amerikanische oder iranische Einflussnahme. Sie wollten selbst entscheiden, wie in ihrem Land gelebt wird. Und viele waren bereit für diese Idee zu sterben.

In the face of strong repression, those claims turned into the maximum demand: to overthrow the entire political system that was established after the US invasion. They targeted corruption, confessionalism in politics and influence of foreign powers. It was time for the future generation to decide for themselves how to live in their very own country. And many were ready to die for this vision.